Alte Burg

Die „Alte Burg“ (im Volksmund „Ahleburg“ genannt) ist eine Felsklippe am Westhang des gleichnamigen Berges, der eine Höhe von 616,8 m NN erreicht. Die Klippe wird von senkrecht stehenden Pfeilern gebildet und ist das Relikt eines Lavastroms aus der vulkanischen Epoche des Vogelsbergs, die vor zehn bis fünfzehn Millionen Jahren endete.

Ein Bauwerk (etwa eine von Menschenhand erbaute Burg) hat hier allerdings zu keiner Zeit gestanden. Sie kann vielmehr als eine sogenannte „Fliehburg“ angesehen werden, die aus aufgeschichteten Geröllmassen bestand und die in frühgeschichtlicher Zeit Mensch und Tier im Gefahrenfall Schutz und – aufgrund der exponierten Lage –Verteidigungsmöglichkeiten bot.

Zudem ist davon auszugehen, dass sich hier eine germanische Opfer- und Thingstätte befunden haben könnte. Diese Vermutung wird nicht zuletzt dadurch bestärkt, dass es eine Reihe von Sagen um die „Ahleburg“ gibt, bei der die „Weiße Dame“ eine Rolle spielt. Bei der „Weißen Dame“ handelt es sich um die germanische Göttin Freya, die als „Frau Holle“ oder „Weiße Dame“ in die Sagenwelt Eingang gefunden hat.

Heute ist die „Ahleburg“ ein ausgewiesenes Geotop, dessen Pflege die Vogel- und Naturschutzgruppe Kaulstoß e.V. übernommen hat.